„Glück kann man nicht teilen.“ Diesen Satz musste ich mir früher oft von meiner Ex-Partnerin anhören. Für mich war das schon immer unverständlich. Heute weiß ich: Es war keine allgemeine Wahrheit, sondern ihr persönliches Bekenntnis zur Missgunst. Sie konnte es schlicht nicht ertragen, wenn andere strahlten.
Gerade jetzt werde ich in meinem Leben auf die Probe gestellt. Während viele Bekannte aus meiner Therapiezeit wieder fest im Leben stehen, tolle Dinge unternehmen und die Weihnachtszeit genießen, kämpfe ich noch immer. Ich bin noch nicht „dort“. Vielleicht muss ich sogar zurück in die Klinik.
Doch wenn ich sehe, wie gut es den anderen geht, spüre ich keinen Neid. Ich spüre Hoffnung. Missgunst bedeutet laut Definition, „jemandem etwas nicht zu gönnen, was man selbst gerne gehabt hätte.“ Ja, ich hätte das auch gerne. Ich hätte gerne diese Leichtigkeit, diese „normalen“ Weihnachten, die ich früher nie hatte. Aber dass ich es (noch) nicht habe, hindert mich nicht daran, mich für jeden einzelnen zu freuen, der es geschafft hat.
Glück wird nicht weniger, wenn andere es haben. Es zeigt mir nur, dass der Weg aus dem Dunkeln möglich ist.
Könnt ihr euch mit anderen freuen, auch wenn ihr selbst gerade kämpft?