Mir entgleitet gerade der gesamte Glauben an die kommenden Generationen. Heute durfte ich auf LinkedIn lesen, dass es sowas gibt wie „Gas Station Shaming“. Was? Hier das vollständige Post von Nic Heimann:
Viele junge Menschen (40% steht auf dem Foto zum Artikel) haben angegeben, dass sie sich schon mal beim Tanken blamiert gefühlt haben.
Ich finde, dass ist ne krasse Zahl. Und anscheinend kein Randphänomen!
Für Marken übersetzt:
Peinlichkeit frisst Frequenz. Und sie frisst jede Chance auf gutes Gefühl, Social-Share und das Wiederkommen an die gleiche Tanke.
Wenn Tankstellen-Marken Gen Z und jünger erreichen wollen, müssen sie ihre Tanken peinlichkeitsfrei machen – zuerst in der Fläche, dann in der Kommunikation.
Was könnte helfen:
– Leitsystem am Pumpenkopf: 3-Schritt-Piktogramme
– Leitsystem an der Säule: „Welche Sorte brauche ich?“, „Wie stoppe ich richtig?“ als Mini-Tafel/QR.
– Farbcodes, die jeder kapiert: Sorte & Pistole
Wie können Marken gewinnen:
Wer „Shame“ entfernt, schafft eine Atmosphäre, die Sicherheit (gutes Gefühl) schafft. Und Sicherheit ist einer der wichtigsten und schnellsten Faktoren für Markenvertrauen.
Hier gibt es natürlich niemanden, der dieses „Shame-Gefühl“ kennt, oder doch?Ich dachte wirklich, ich hätte im Leben schon alles gesehen. Ich dachte, die menschliche Evolution strebt nach Höherem. Aber nein, wir sind jetzt offiziell an dem Punkt angekommen, an dem „Tank-Scham“ ein Ding ist.
Leute, ernsthaft? Wir reden hier vom Tanken. Nicht von Quantenphysik oder einer Operation am offenen Herzen bei Wellengang.
Es ist wirklich eine intellektuelle Herkulesaufgabe:
- Anhalten (schwierig, ich weiß).
- Rüssel in das einzige Loch stecken, das passt.
- Warten, bis es „Klick“ macht.
Aber anscheinend ist das Auswahlmenü zwischen „Diesel“ (Schwarz) und „Benzin“ (Grün) der neue Endgegner für das moderne Gehirn. Wer an dieser Hürde scheitert, sollte den Führerschein nicht nur abgeben, sondern ihn feierlich verbrennen und sich ein Monatsticket für den Bus kaufen – wobei, da muss man ja auch wissen, an welcher Seite man einsteigt. Viel Glück dabei!
Pro-Tipp für die Überforderten: Dieses kleine, mystische Dreieck neben der Tankanzeige im Auto? Das ist keine moderne Kunst, das ist ein Wegweiser. Und selbst wenn man das ignoriert: Der Schlauch ist lang genug! Man kann ihn ums Auto ziehen! Das ist Physik, keine Magie! Aber wer schon Schnappatmung bekommt, weil er in den Rückspiegel schauen muss, um den Abstand zur Säule einzuschätzen, für den ist das wohl Hexenwerk.
Und dann unsere geliebte Generation Z… Hach ja. Erst bekommen sie Panikattacken, wenn das Telefon klingelt (weil: sprechen in Echtzeit, oh Gott!), und jetzt brauchen sie einen „Safe Space“ an der Tankstelle? Sind 40 Stunden Arbeit pro Woche wirklich so traumatisch, dass keine Energie mehr übrig bleibt, um eine Zapfpistole zu bedienen?
Da fragt man sich doch: Was passiert eigentlich, wenn diese Generation mal auf ein echtes Problem stößt?
- „Hilfe, das WLAN ist ausgefallen!“
- „Oh nein, der Kaffeevollautomat blinkt rot!“
Wenn wir beim Tanken schon scheitern, dann gute Nacht. Die Apokalypse braucht gar nicht kommen, wir verhungern vorher auf dem Rastplatz, weil wir uns schämen, den Tankwart zu fragen.