Vom vollen Herzen zur stillen Leere – Eine Suche nach der verlorenen Liebe

Gestern habe ich noch gezweifelt, ob ich jemals wirklich geliebt habe. Heute, nach dem erneuten Lesen meiner eigenen Worte, weiß ich: Ich habe. Es waren drei Momente, drei Frauen, die eine tiefe Spur hinterlassen haben.

Die eine, die ich zutiefst bereue. Mit 23 war ich ein Idiot. Ich wettete um eine Flasche Pernod, dass ich Birgit (18) „klarmachen“ könnte. Was als dummes Spiel begann, wurde für mich Ernst. Ich verliebte mich. Als wir zusammenkamen, bezahlte ich meine Wettschulden und dachte, die Sache sei vergessen. Wurde sie nicht. Mein „Freund“ erzählte es ihr. Sie ging. Und sie verzieh mir nie. Bis heute nicht. Es ist der einzige, wahre Schatten in meinem Leben.

Die eine, die ich niemals bereuen werde. Marina. Frisch verheiratet, 28, kennengelernt bei der Arbeit. Wir begannen eine Affäre, wissend, dass sie wahrscheinlich keine Zukunft hatte. Es wurden die intensivsten 7 Monate meines Lebens. Ich bin 1.280 Kilometer für einen zweistündigen Spaziergang gefahren, nur um bei ihr zu sein. Es war reine Magie, eine Verbindung, die wir beide noch Jahre nach dem Ende spüren konnten. Wir haben keinen Kontakt mehr, aber es war jede Sekunde wert. Es nicht zu wagen, das wäre ein Fehler gewesen.

Die eine, der ich es nie gesagt habe. Vor 10 Jahren kam ich für eine andere Frau (Petra) nach Augsburg, doch die Beziehung zerbrach fast augenblicklich. An meinem ersten Arbeitstag im Möbelhaus stand sie dann vor mir in der Kantine: Corinna. Sie hat mich sprachlos gemacht. Ich stotterte, ich schämte mich, ich war von der ersten Sekunde an fasziniert. Aber sie war vergeben. Ich habe geschwiegen. Ich habe es ihr nie gesagt. Aus dem Kopf ging sie mir jahrelang trotzdem nicht.

Vom „Damals“ zum „Jetzt“. Bedauern, Leidenschaft, Sehnsucht. Es war also alles da. Liebe, Verknalltsein, Faszination. Nur ist davon nichts geblieben. Heute fühle ich eine Leere. Ich kann noch erkennen, was „attraktiv“ ist, aber ich fühle nichts mehr dabei. Jede Freude ist nur noch ein kurzes Aufflackern, bevor sie wieder erlischt. Es ist ein seltsames Fazit: Ich weiß jetzt, dass die Liebe da war. Aber ich weiß auch, dass sie restlos verschwunden ist.

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